Du lernst drei Jahre lang das Friseurhandwerk. Du schneidest, färbst, stylst – mit Leidenschaft. Und dann? Die traurige Realität: Von 100 ausgebildeten Friseuren bleiben langfristig gerade mal 30 bis 40 im Beruf.

 

Warum ist das so?

Die Gründe sind vielfältig – aber eines haben sie gemeinsam: Sie zeigen, wie hart dieser Job wirklich ist.

 

1. Die Bezahlung – ein schlechter Witz

Wer in der Ausbildung Friseur wird, verdient oft nicht mal genug für die Monatskarte. Und auch danach ist der Stundenlohn selten ein Grund zum Jubeln. Viele gehen, weil sie sich schlichtweg keine Zukunft im Beruf leisten können.

 

2. Körper kaputt, Rücken krumm

Stehen, föhnen, beugen, schneiden – acht bis zehn Stunden am Tag. Die körperliche Belastung ist enorm. Rücken, Knie, Hände – irgendwann macht der Körper nicht mehr mit. Viele steigen aus, weil sie es gesundheitlich nicht durchhalten.

 

3. Null Anerkennung

Obwohl Friseure echte Handwerker sind und oft mehr Können und Menschenkenntnis brauchen als so mancher Akademiker, fehlt die Wertschätzung. Von außen wird der Beruf oft belächelt. Von innen spürt man zu wenig Respekt – auch von einigen Chefs.

 

4. Schlechte Arbeitszeiten, wenig Planbarkeit

Samstags schuften, abends länger bleiben, Mittagspausen im Akkord – das sind keine Ausnahmefälle, das ist Alltag. Wer irgendwann Familie oder ein Leben außerhalb des Salons will, sucht sich etwas anderes.

 

Was bleibt?

Ein Beruf, der eigentlich kreativ, kommunikativ und erfüllend sein kann – aber oft an der Realität scheitert. Das Friseurhandwerk hat enormes Potenzial, aber es muss sich etwas ändern: Faire Bezahlung, bessere Bedingungen, mehr Respekt.