Wenn die Millennials laut schreien und die Boomer nostalgisch vom Wirtschaftswunder erzählen, dann sitzt irgendwo dazwischen die Generation X – ruhig, effizient und irgendwie… unsichtbar. Aber genau das macht sie gefährlich gut.
Zwischen Wählscheibe und WLAN
Wer zur Generation X gehört, wurde zwischen 1965 und 1980 geboren. Die einen fuhren Mofa zur Schule, die anderen mixten sich später mit Napster ihre MP3s zusammen. Sie sind mit Kassetten groß geworden, haben den ersten Heimcomputer erlebt, mussten aber auch noch wissen, wie man einen Videorekorder programmiert (Spoiler: Hat nie jemand geschafft). Diese Generation kennt die Welt ohne Internet, ohne Dauerbeschallung und ohne Selfie-Filter – und kann sich trotzdem heute auf jedem System anmelden, ohne dreimal „Wie geht das?“ zu fragen.
Alleingelassen und trotzdem stabil
Generation X war oft allein zu Hause – beide Eltern am Arbeiten, Betreuung? Fehlanzeige. Dafür gab’s den Schlüssel um den Hals, Tiefkühlpizza und Eigenverantwortung. Man hat gelernt, sich selbst zu organisieren – ohne Smartphone-Kalender und Push-Benachrichtigungen. Klingt traurig? Vielleicht. Aber genau das hat sie unabhängig gemacht – keine Generation ist so zuverlässig im Hintergrund am Schuften wie diese.
Die stille Macht in Firmen
Während Millennials Sinn suchen und Gen Z Work-Life-Tantra betreibt, machen viele Gen-Xer einfach den Job. Ohne Gelaber, ohne Drama. Sie sitzen in Führungspositionen, ziehen Projekte durch und wissen: Nicht jeder Arbeitstag muss sich wie ein Wellness-Retreat anfühlen. Aber Achtung: Auch Gen X fragt sich langsam, ob das Hamsterrad wirklich alles ist. Viele steigen aus, gründen nochmal was Eigenes oder gehen bewusst einen Gang runter – nicht aus Faulheit, sondern aus Klarheit.
Technik? Klar. Aber ohne Show.
Sie mussten es lernen – aber sie können es jetzt. Von Excel über VPN bis TikTok (zumindest um zu wissen, wovor sie ihre Kinder warnen müssen). Dabei machen sie kein großes Bohei, sie nutzen Technik wie ein Werkzeug – nicht als Lebensinhalt.
Zwischen allen Fronten
Gen X ist heute oft die Sandwich-Generation:
Kinder großziehen
Eltern pflegen
Karriere wuppen
Dabei versuchen sie irgendwie noch, gesund zu bleiben, gut auszusehen und vielleicht das erste Mal im Leben sie selbst zu sein. Kein Wunder, wenn da zwischendurch mal der Rücken zwickt oder der Nerv fehlt, um sich in Genderdebatten einzumischen.
Die Generation mit Substanz
Generation X ist nicht laut, nicht gierig, nicht abhängig von Likes. Sie ist die Bodenplatte unserer Gesellschaft – unaufgeregt, stabil und oft unterschätzt. Sie hat gelernt: Man muss nicht überall der Erste sein. Aber man sollte wissen, was man tut – und warum. Und während alle anderen sich selbst feiern, macht Gen X einfach weiter. Nicht , weil sie müssen. Sondern weil sie können.