Hormone steuern unser Leben. Auch bei Männern. Zwar läuft es nicht wie bei Frauen mit plötzlichen Wechseljahren – aber auch im Männerkörper stellt sich im Laufe der Jahre einiges um. Vor allem beim Testosteron.
Pubertät (ca. 9–18 Jahre): Der Turbo zündet: Testosteron geht durch die Decke. Stimme wird tiefer, Muskeln wachsen, Bart kommt, Libido erwacht. Aus Jungen werden Männer – und die Hormone treiben das Ganze an.
20er bis Anfang 30: Volle Power. Testosteron ist auf dem Maximum. Energie, Leistungsfähigkeit, Lust – alles läuft. Der Körper ist auf dem Höhepunkt.
30 bis 45: Langsam, aber sicher: Der Testosteronspiegel sinkt – etwa 1 % pro Jahr. Anfangs kaum spürbar, aber der Körper merkt’s. Regeneration dauert länger, der Bauch wächst leichter, die Power lässt nach.
45 bis 60 – die stille Hormonwende: Das Testosteron fällt weiter. Dazu kommt mehr SHBG – ein Eiweiß, das freies Testosteron bindet. Heißt: Noch weniger wirkt im Körper. Typische Folgen: Weniger Lust, Erektionsprobleme, Weniger Muskeln, mehr Bauch, Reizbarkeit, Schlafprobleme, Antriebslosigkeit, Nicht jeder Mann merkt das gleich stark, aber fast jeder ist irgendwann betroffen.
Ab 60: Jetzt geht’s an die Substanz: Testosteron, Wachstumshormon, DHEA und Co. nehmen weiter ab. Die Haut wird dünner, die Knochen auch. Wer übergewichtig ist, hat oft zusätzlich mehr Östrogen im Blut – weil Fettgewebe Testosteron in Östrogen umwandelt. Keine gute Kombi.
Auch beim Mann ändern sich die Hormone – nur eben langsam. Wer seinen Körper kennt, kann gegensteuern: mit Training, gutem Essen, weniger Stress und, wenn nötig, mit ärztlicher Unterstützung.Testosteron ist nicht alles.